Werden Vorhersagefehler durch Hunger Beeinflusst? (DFG KR 4555/9-1)
Status: Wir haben bereits den Großteil der Studie abgeschlossen. Wir suchen aktuell noch nach Versuchsteilnehmenden (voraussichtlich bis Ende 2023).
Das Wichtigste Zur Studie auf einen Blick
- Hunger beeinflusst unsere Motivation und das Belohnungslernen. Bisher wissen wir allerdings nicht, ob Veränderungen im Stoffwechsel auch Störungen in der Verhaltenssteuerung und der Stimmung begünstigen können. Ziel der Studie ist es, die Zusammenhänge zwischen dem Energiestoffwechsel und dem Verhalten über einen längeren Zeitraum besser zu beobachten und zu verstehen.
- Für die Studie suchen wir nach gesunden Teilnehmenden (Frauen und Männer zwischen 18 und 35 Jahren). Die Studie beinhaltet sieben Termine und eine vollständige Teilnahme nimmt bis zu 12h in Anspruch. Um den Stoffwechsel über einen Monat hinweg zu untersuchen, setzen wir kontinuierliche Glukosemessungen ein. Als Entschädigung für die Teilnahme erhalten Sie bis zu €200.
- Bei Interesse an einer Teilnahme finden Sie auf dieser Seite alle wesentlichen Informationen. Schicken Sie uns bitte über das Kontaktformular eine Nachricht. Wir nehmen im Anschluss gern mit Ihnen Kontakt auf und besprechen das weitere Vorgehen mit Ihnen.
Ihr Studienteam
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Interesse an anderen Studien?
Wir führen aktuell ebenfalls interessante Studien zur Darm-Hirn-Achse bei der Belohnungsverarbeitung durch. Interesse?


KurzZusammenfassung

Die Entdeckung neuer Nahrungsquellen ist eine zentrale Herausforderung für viele Organismen. Obwohl stoffwechselbezogene Zustände bei der Motivation eine klare Rolle spielen und hungrige Tiere erkennbar motivierter sind Belohnungen zu erhalten, ist die Rolle von Hunger beim menschlichen Belohnungslernen weitgehend unklar. Gleichzeitig gibt es Hinweise auf verändertes Belohnungslernen bei Adipositas, wobei die zugrundeliegenden Mechanismen ebenfalls ungenügend verstanden sind und Widersprüche den Fortschritt in Richtung einer übergeordneten Theorie behindern.
In der Studie werden wir diese Lücke durch eine ausführliche Erhebung des über Dopamin vermitteltem Belohnungslernens in unterschiedlichen metabolischen Zuständen bei Frauen und Männern versuchen zu schließen. Dazu setzen wir ein neu entwickeltes Online-Spiel ein, welches uns erlaubt, das Lernen von Essens- und Geldbelohnungen bei Versuchsteilnehmenden über einen Monat hinweg zu untersuchen. Parallel dazu erfassen wir mittels kontinuierlichem Glukosemonitoring die Glukosespiegel über diese Zeit, um Auswirkungen metabolischer Zustände auf das Lernen zu bestimmen. Diese detaillierten Messungen ergänzen wir durch experimentelle Testungen, bei denen metabolische Zustände gezielt untersucht werden, um Veränderungen in belohnungsbezogenen Vorhersagefehlern mit funktioneller Magnetresonanztomographie zu messen.
Das Projekt soll neue Erkenntnisse zu einem zentralen Mechanismus liefern, der das Lernen und die Motivation mit der Anforderung uns mit ausreichend Nahrung zu versorgen über die Dopaminausschüttung im Gehirn logisch verknüpft. Weitere Fortschritte im Verständnis von Unterschieden im Belohnungslernen, die durch Veränderungen im Stoffwechsel hervorgerufen werden, könnten in Zukunft dabei helfen, die Therapie von Störungen zu verbessern, die wie Adipositas von Veränderungen in der Belohnungsverarbeitung geprägt sind. Durch das Aufzeigen von möglichen Geschlechts- und Zykluseffekten im Rahmen der metabolischen Anpassung von Belohnungssignalen, könnte das Projekt ebenfalls neue Erkenntnisse zu Risikofaktoren von Essstörungen oder affektiven Störungen liefern.
Studieninformation
Für mehr Informationen finden sie hier unsere Teilnahmeinformationen zum Download. Gern beantworten wir Ihnen auch Fragen beim telefonischen Vorgespräch. Wir freuen uns auf Sie!